dalla_terra_dei_mille_monti

Erläuterung Untersuchungsergebnisse


Der Lagotto ist vom Gebäude und von der Veranlagung her erst einmal eine recht "gesunde" Rasse.
Dennoch gibt es (wie bei fast jeder Hunderasse und auch Mischlingen) auch beim Lagotto Romagnolo einige vererbbare Krankheiten.
Für viele Erkrankungen gibt es heute Gentests. Diese kosten natürlich Geld und werden deshalb von "sogenannten Züchtern" (Vermehrern oder Leuten, die "einfach mal so" Welpen produzieren) natürlich nicht gemacht.
Die weitverbreitete Meinung, ein Mischling sei gesünder, als ein Rassehund, ist ein fataler Irrglaube, da solche Hunde fast nie auf vererbbare Krankheiten getestet werden. Sie können sie aber ebenso unerkannt in sich tragen und natürlich auch vererben.
Als verantwortungsvolle Züchter wollen wir natürlich keine kranken Hunde in die Welt bringen.
Deshalb sind unsere Zuchthunde nach den Richtlinien des LRZ auf Krankheiten durch Gentest und ärztliche Untersuchungen getestet.
Hier eine kurze Erläuterung der wichtigsten Krankheiten:


HD : Hüftdysplasie

Wie beim Menschen können auch Hunde an einer Fehlstellung der Hüfte erkranken. Häufig wird diese Fehlstellung mit dem Deutschen Schäferhund in Verbindung gebracht, kommt aber bei sehr vielen Rassen vor.
HD ist zu einem Großteil genetisch bedingt, wird aber durch ein zu schnelles Wachstum, ein zu hohes Gewicht oder eine Überlastung in Ausprägung oder Fortschreiten verschlimmert.
Auch Welpen von HD-freien Elterntieren können an HD erkranken, wenn falsche Ernährung und/oder Haltung vorliegen.
Die Untersuchung im Rahmen der Zuchtzulassung erfolgt über eine Röntgenaufnahme, die von einem unabhängigen Gutachter beurteilt wird.
Die Ergebnisse können von A (HD-frei) manchmal A1 oder A2 (1 ist besser als 2) bis zu E (schwere HD) reichen.


JE : Juvenile Epilepsie

JE tritt nur zwischen der 5. und 12. Lebenswoche auf (=juvenil). Es kann zu sehr unterschiedlichen Ausprägungen kommen, die vom häufigen Lecken der Lippen bis zu Krampfanfällen reichen.
JE wird autosomal-rezessiv vererbt. Das heißt, daß ein Tier Träger sein kann, ohne jemals krank zu werden.
Der Hund wird nur dann krank, wenn er von beiden Eltern ein "krankes" Gen vererbt bekommt.
Ist nur ein Elternteil Träger, können die Welpen nur Träger oder komplett gesund sein, aber nicht erkranken!
N/JE oder N/n bedeutet, daß das Tier Träger ist, N/N kennzeichnet ein gesundes Tier.
Ein Träger darf nur mit einem N/N-getesteten Partner verpaart werden.


LSD : Lagotto Storage Disease

LSD ist eine neurodegenerative Erkrankung, die zu Hirnschäden und damit zu Balanceverlust und Bewegungsstörungen führt. Erkrankte Tiere müssen nach einiger Zeit eingeschläfert werden.
Sie tritt zwischen dem 4. Lebensmonat und dem 4. Lebensjahr auf.
Es gibt hier seit einiger Zeit einen Gentest, mit dem festgestellt werden kann, ob ein Hund diese Krankheit in sich trägt.
Auch hier handelt es sich um eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung. Die Erklärung unter JE gilt hier ebenso.
Wird das Untersuchungsergebnis mit G/G dargestellt, trägt das untersuchte Tier kein "krankes" Gen.
Lautet das Ergebnis G/g trägt der Lagotto das Gen für LSD. Er oder sie darf dann nur mit einem G/G-getesteten Tier verpaart werden!


Furnishing

Das Furnishing-Gen bedingt keine Krankheit, sondern wirkt sich auf das Fell des Lagotto aus.
Auch hier liegt ein autosomal-rezessiver Erbgang vor. Das heißt die Ausprägung kommt nur zum Vorschein, wenn zwei rezessive Gene (f/f) vorliegen.
Ein Lagotto mit zwei rezessiven Genen, wird kurzes Fell ohne Locken haben und haaren. Er ist damit nicht krank, entspricht aber nicht dem Rassetypus.
Aus diesem Grund wird beim Gentest das Furnishing-Gen mitgetestet. Die Vererbung erfolgt wie unter JE beschrieben.


Patella(-luxation)

Die Patella (=Kniescheibe) kann bei manchen Hunden aus ihrer Führung rutschen. Dies führt zu Schmerzen und Lahmheit.
Auch diese Erkrankung ist (wie HD) multifaktoriell, d.h. sie kann sowohl ererbt sein, als auch durch falsche Ernährung im Wachstum, Überbelastung oder einen Unfall verursacht werden.
Die Untersuchung und Beurteilung im Rahmen der Zuchtzulassung erfolgt durch einen Tierarzt.
Das Ergebnis wird in frei (manchmal auch Grad 0), Grad 1 (Patella luxiert, gleitet aber von selber wieder in ihre Position) bis Grad 4 (lässt sich nicht wieder einrenken) benannt.
Ein Hund mit Patella Grad 1 darf nur mit einem Partner verpaart werden, der Grad 0 hat.


NAD : Neuroaxionale Dystrophie

NAD ist wie LSD eine neurodegenerative Erkrankung. Auch hier verschlimmert sich das Krankheitsbild, bis die Tiere im Alter von zwei Jahren von ihren Leiden erlöst werden müssen.
Zum Glück gibt es auch hier seit einiger Zeit einen Gentest und so kann sichergestellt werden, daß Träger nur mit gesunden Tieren verpaart werden und somit keine kranken Welpen zur Welt kommen.
Die Vererbung erfolgt wie unter JE beschrieben autosomal-rezessiv.


Augenerkrankungen

Die Untersuchung auf Augenerkrankungen muss für Tiere, die in der Zucht stehen, alle zwei Jahre, spätestens jedoch vor dem Deckakt erfolgen.
Hier wird sichergestellt, daß insbesondere kein an Augenkatarakt erkranktes Tier zur Zucht eingesetzt wird, da angenommen wird, daß diese Erkrankung vererbbar ist, wenn sie in jungen Jahren diagnostiziert wird.
Da es jedoch verschiedene Formen von Augenkatarakt gibt (auch altersbedingten) und bisher kein Gentest existiert, kann man nicht ausschließen, daß der eigene Hund irgendwann daran erkrankt.


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